Dieser Titel ist in englischer Sprache.
Where do you want to go today? Dieser Microsoft-Slogan ist die Frage, die Bill Gates in Business @ the Speed of Thought zu beantworten versucht. Gates bietet ein 12-Punkte-Programm für Firmen an, die auch noch im nächsten Jahrtausend im Geschäft sein wollen. Grundtenor des Buches: Dank immer neuer Technologien beschleunigt sich das Geschäftsleben immer mehr. Um zu überleben, müssen Unternehmen eine Infrastruktur entwickeln -- Gates … mehrspricht vom digitalen Nervensystem --, die einen ungehemmten Informationsfluß innerhalb des Unternehmens gewährleistet. Gates schreibt dazu: "Der beste Weg, um sich von seinen Wettbewerbern abzuheben ist, [...] hervorragend mit Informationen umzugehen. Wie man Informationen sammelt, verwaltet und benutzt wird entscheiden, ob man gewinnt oder verliert." Das Buch ist gespickt mit Fallbeispielen von Unternehmen, die bereits erfolgreich Informationsnetzwerke implementiert haben, um Lagerhaltung, Verkauf und Kundenbeziehungen zu verbessern. Die Beispiele gehen von Coca-Colas Getränkeautomaten, aus denen Verkaufsdaten heruntergeladen werden können, bis zu Microsofts internen Praktiken, beispielsweise Verwendung von E-mail als unternehmensweite Kommunikationsform oder die Umwandlung der meisten mit Papier arbeitenden Vorgänge in digitale Prozesse (recht amüsant angesichts der zahlreichen handschriftlichen Notizen, die im Laufe des Microsoft-Prozesses aufgetaucht sind). In Microsoft-Tradition betritt Gates mit Business @ the Speed of Thought nicht gerade Neuland. Dutzende Autoren haben bereits über Wettbewerb im digitalen Zeitalter geschrieben, zum Beispiel Carl Shapiro und Hal Varian in Information Rules oder Patricia Seybold in Customers.com. Gleichwohl könnten Unternehmen, die nach ihren Chancen suchen, dieses Buch als Weckruf verstehen. Microsoft macht einen riesigen Werberummel um Business @ the Speed of Thought, böse Zungen könnten gar behaupten, dieses Buch sei eine clevere Werbekampagne für Windows NT bzw. Windows 2000 und MS Office. Nichtsdestoweniger könnte sich wieder mal bewahrheiten, was Bill Gates uns laufend vor Augen führt: ihn, Microsoft und vielleicht auch dieses Buch ignoriert man auf eigene Gefahr. --Harry C. Edwards weniger