Gabriel Allon hat Pech gehabt. Soeben hat ihm ein Kunsthändler 200.000 Pfund für die Restaurierung eines Gemäldes geboten, hinter dessen fast undurchdringlicher Verschmutzung er mit kundigem Blick den Pinselstrich des Altmeisters Rubens erkannt hat. Jetzt sitzt er in einer Kirche in Venedig seinem anderen Auftraggeber, Shamron, gegenüber, der ihn an sein anderes, weitaus gefährlicheres Leben jenseits der Kunst erinnert. Shamron zeigt Gabriel Allon Bilder: Allon auf dem … mehrCampo di Ghetto Nuovo, im Restaurant, beim Verlassen der Kirche San Giovanni Chrisostomo. Kein Zweifel: Seine Gegner, die Gegner des Staates Israel, haben ihn enttarnt. Die Fotos mit Allon entstammen einer CD, die in Zusammenhang steht mit einem grausigen Anschlag auf die israelische Botschaft in Rom. Agent Allon wird mit der Aufklärung des Falles betraut. Der palästinensische Freiheitskämpfer und Terrorist Chaled al-Chalifa, von dem nur ein Kinderbild existiert, scheint der Drahtzieher zu sein. Allon macht das, was er auch als Restaurator macht, wenn auch mit anderer Intention: Schicht für Schicht legt er hinter dem nebulösen Schmutz des Anschlags die Wahrheit frei, bringt Licht ins Dunkel, entlarvt den spezifischen Pinselstrich al-Chalifas -- und muss erkennen, dass der Mann ohne Gesicht einen noch schlimmeren Anschlag plant und darüber hinaus ein grausames Spiel mit ihm spielen will... Der US-amerikanische Autor Daniel Silva (Die Loge Der Zeuge) ist der ungekrönte König des modernen Spionageromans. In seinen besten Büchern rund um den Geheimagenten Gabriel Allon rekonstruiert der das Ursprungsmotiv seiner Geschichte genauso wie seine Hauptfigur ein altes Gemälde. In diesem Sinn ist auch Der Schläfer ein kleines Meisterwerk: von dichter Atmosphäre, mit glaubwürdigen Figuren und von atemberaubender Spannung. -- Thomas Köster, Literaturanzeiger.de weniger