Der kleine zehnjährige Junge, der im Internat im hintersten Winkel von Wiltshire lebt, wird von Tag zu Tag unglücklicher. Schmerzlich vermißt er seine Mutter und das gemütliche Zuhause. "Mein tägliches Brot war eine Mischung aus Latein, Schmorbraten, Rugby, Nachsitzen, Geländelaufen, Frostbeulen und Noten, quietschenden Betten und Grießbrei." Wen wundert es, daß er an einem sonnigen Nachmittag beschließt, einfach abzuhauen? Auf seinem Weg zum Bahnhof stutzt er, als er … mehran einem alten verwitterten Haus mit einem wunderschönen Steinlöwen vorbeikommt. Die alte Frau im Garten ist freundlich und lädt ihn auf eine Tasse Tee ein. Gebannt lauscht er in der Küche ihrer Geschichte, denn nur zu gern möchte der Junge alles über den sonderbaren Löwen am Tor wissen. Dazu muß sie weit ausholen. Alles begann im vorigen Jahrhundert in Südafrika. Dort hatte ihr Mann Bert, als er selbst ein kleiner Junge war, einen zahmen Löwen zum Freund -- doch es war nicht irgendein Löwe, es war ein weißer Löwe. Voller Staunen hört der Junge, wie der Löwe als weißer Prinz im französischen Zirkus landet, den ersten Weltkrieg übersteht und auf verschlungenen Wegen wieder zurückfindet zu seinem ersten Freund. Aber wie sich der weiße Löwe in einen Schmetterlingslöwen verwandelt, das muß jeder selbst miterleben. Michael Morpurgo hat in seinem Kinderroman Der Schmetterlingslöwe die zarte Geschichte einer großen Liebe aufgeschrieben, mit der er seine kleinen Leser verzaubert. Ganz besonders schön sind die Vignetten von Hauke Kock am Beginn jedes Kapitels. --Manuela Haselberger weniger