Sibylle Aurich ist eigentlich eine junge Mutter, ihr Sohn heißt eigentlich Lukas, ist eigentlich verheiratet und wohnt eigentlich mit ihrer Familie in Regensburg. Eigentlich.
In einem Krankenbett wacht sie eines Tages auf und kann sich daran erinnern, wie ihr Sohn entführt worden ist. Der Arzt erklärt ihr, sie habe lange im Koma gelegen. Und schlimmer: dass sie nie ein Kind gehabt habe. Mit Müh und Not gelingt ihr die Flucht aus dieser ominösen Klinik und sehnt sich nach … mehrdem Halt ihres Mannes und ihrer Freundinnen. Doch dann die nächste Überraschung: Niemand erkennt sie, weder der Gatte noch die beste Freundin. Es beginnt eine rasante Schnüffeljagd nach der eigenen Identität. Und wem Sibylle dabei trauen kann, ist völlig schleierhaft.
Der Trakt macht Angst. Versetzt man sich nur kurz in die Lage, in die Sibylle geschleudert wurde, spürt man den Psychothrill bereits, den Arno Strobel scheinbar mühelos über die komplette Distanz aufrecht erhalten kann. Zwar gehört eine gesunde Portion Verfolgungsjagd auch dazu, doch benötigt er für die Spannung kein Blut oder Gewalt. Es spielt sich alles rein im Kopf ab. Und so clever gemacht wie hier, ist das prickelnder als so mancher Serienkiller-Roman. Sprachlich bewegt sich Strobel dabei auf sicherem Terrain und schildert glaubhaft die Pein seiner Charaktere. weniger