Piraten, die Karibik, geheimnisvolle Inseln und viel Magie, das ist das Seemannsgarn, aus dem Kai Meyer seine ideenreiche und mitreißende Wellenläufer-Trilogie gesponnen hat. Die Comicadaption des ersten Bandes von Yann Krehl (Text) und Christian Nauck (Zeichnungen) bleibt der Vorlage treu und setzt sie in wunderschöne Bilder um. Jolly ist eine Quappe, denn sie besitzt die magische Fähigkeit, auf dem Wasser gehen zu können. So überlebt sie als Einzige den Untergang … mehrihres Piratenschiffs und wird als Schiffbrüchige an den Strand einer Insel gespült. Dort findet sie Munk, der zurückgezogen mit seinen Eltern lebt. Auch er ist eine Quappe, und die beiden Jugendlichen freunden sich an. Doch das Inselidyll wird zerstört, als ein furchtbarer Dämon Munks Eltern tötet. Seltsame Mächte sind auf der Jagd nach den beiden Quappen, die sich von nun an durch eine exotische und verwirrende Welt schlagen müssen. Klabauter, ein Geisterhändler, der Piratenkaiser von New Providence, die Spanier, weissagende Galionsfiguren, eine fechtende Prinzessin und ein hundsköpfiger Steuermann spielen ihre widersprüchlichen Rollen im komplexen und abenteuerlichen Intrigenspiel, das für viel Spannung sorgt. Die Comicadaption legt sehr viel Wert auf die Figuren, die unter Naucks Feder ungeheuer lebendig und sympathisch werden. Vor allem Jolly besticht durch eine große Ausdruckspalette, die alle nur denkbaren Facetten zwischen liebem Mädchen und hitzköpfiger Piratin ausleuchtet. Die Hintergründe und fantastischen Szenarien, mit denen Meyers Bücher nicht geizen, sind wunderschön ausgeführt und atmosphärisch koloriert. Auch wenn der Comic sich an ein jugendliches Lesepublikum richtet, wird er aufgrund der hervorragenden Qualität des Storytellings und der Zeichnungen auch ältere Freunde magischer Piratenliteratur begeistern. -- Simon Weinert weniger