Die erste Liebe -- ist das nicht etwas Großartiges, Wunderbares, Umwerfendes? Ja, stimmt schon irgendwie. Aber wo steht geschrieben, was man machen soll, wenn die erste Liebe ausgerechnet dann wieder auftaucht, wenn man gerade mit der zweiten Liebe beschäftigt ist? Da kann es schon mal passieren, dass man den einen küsst und den anderen liebt -- oder umgekehrt. Die 13-jährige Jojo jedenfalls ist total durcheinander: Wer ist denn nun der Traummann fürs Leben, der nette … mehrverständnisvolle Justus oder der freche coole Sven? Die beste Freundin Lucilla mit ihren aus Zeitschriften stammenden Ratschlägen ist da auch keine große Hilfe. Im Gegenteil, sie bringt es fertig, garantiert in jeder Situation das Falsche zu tun! Und Jojo ist nur noch mit Grübeln und Tränen vergießen beschäftigt: "Lucilla war schuld. Oder womöglich war Justus schuld. Wie konnte er mich auch einfach so küssen? Man fragt doch erst mal. Dann hätte ich ihm das mit Sven in aller Ruhe erklären können. Hätte ich doch gemacht. Oder?" Hätte sie eben nicht. Und so macht erst Justus wegen Sven mit Jojo Schluss und dann auch noch Sven wegen Justus. "Erste Liebe wird total überbewertet", behauptet Jojos Mutter. Na, super! Soll das vielleicht ein Trost sein? Merkt die Familie gar nicht, dass Jojo in der schrecklichsten Krise ihres Lebens steckt? Wozu ist diese Familie eigentlich zu gebrauchen? Eine Mutter, die nicht kochen kann, eine nervige kleine Schwester, die Schnecken für Haustiere hält und dann noch dieser Typ, der Mutter heiraten will und immer an den falschen Stellen lacht? Glücklicherweise sind die Bücher von Hortense Ullrich nicht nur zum Heulen schön, sondern auch zum Schreien komisch. Und wer hat schon etwas gegen ein Beinahe-Happyend einzuwenden? Ganz nebenbei erfährt man auch noch eine Menge über die erste, die zweite und die richtige Liebe. Toller Lesespaß mit Tiefgang! --Urs Umsand weniger