Leben wie im Märchen. Ohne es zu wissen führen wir oft ein Leben, als seien wir die Märchenhelden und Märchenheldinnen, die wir als Kinder geliebt und bewundert haben. Die Märchen aus den Kindertagen schenken uns oft Erkenntnisse, die unserem sonst leeren, sterilen und öden Leben wieder Farbe und Lebendigkeit geben können. In Träumen steigen sie wieder auf und sagen den Menschen, sonderbare Dinge, die sich auf einmal als die größten Kostbarkeiten unserer Seele … mehrherausstellen. An zahlreichen Fallstudien zeigt Hans Dieckmann deutlich, daß tiefreichende Verbindungen zwischen dem Lieblingsmärchen eines Kindes und seinem späteren Schicksal bestehen können. Die Märchen der Kindheit finden oft zentrale Bedeutungen im Leben Erwachsener. Phantasien die auf Märchen basieren sind ein äußerst wichtiger Bestandteil ihres Seelenlebens, nicht zuletzt wegen der darin beschriebenen Gefahren, die den Ängsten der Kinder so ähnlich sind. Das glückliche ende das Märchen immer nehmen, gibt den Kindern die Sicherheit, daß sie sich schließlich, trotz ihrer Ängste doch behaupten werden. Das ungemein interessante Buch liefert eine wichtigen Beitrag, denn Hans Dieckmann zeigt zum ersten Mal, daß manche Menschen Märchen in ihrem Leben nachspielen. In zahlreichen Fallstudien macht er deutlich, daß tiefreichende Verbindungen bestehen können zwischen Lieblingsmärchen und dem späteren Schicksal. Ohne daß wir es selbst bemerken, tragen Märchenmotive zur Bildung unserer Persönlichkeit, unserer Selbsteinschätzung und unseres Weltbildes bei. Hans Dieckmann ist Psychoanalytiker der Jungschen Schule und Märcheninterpretationen aus Jungianer Sicht sowie die Lieblingsmärchen aus der Kindheit spielen in seinem Leben weiterhin eine entscheidende Rolle. Die analytische Verwendung der Märchen aus Kindertagen kann einen großen Beitrag zur Heilung von pathologischen Prozessen bieten und die Märchen können uns helfen mit unseren dunklen Seiten zurechtzukommen. Warum jedoch verzerren wir in unserer Erinnerung die Märchen, die eine wichtige Bedeutung in unseren Kindertagen hatten? weniger