Als Alice Schwarzer am 28. April 1964 den Zug nach Paris bestieg, wusste sie und wusste ihre Freundin Barbara: "Das ist das Ende unserer Gemeinsamkeit. Und es ist das Ende unserer Jugend." Und tatsächlich: Danach verloren sich die Beiden, die sich einander in den letzten sechs Jahren die "beste Freundin" gewesen waren, aus den Augen. Anfangs versuchte man noch Kontakt zu halten, doch es schien schon bald, als hätte man sich nichts mehr zu sagen. Jahrzehnte später haben … mehrsie ihre Freundschaft wiedergefunden. Beinahe wie einen alten Brief, der einem zufällig wieder in die Finger fällt und der einen neugierig macht. Alice Schwarzer und Barbara Maia haben in ihren alten Briefen gestöbert, sich darüber neue geschrieben und sich und ihre Freundschaft nach vier Jahrzehnten wiedergefunden. In fremder Leute Briefe zu lesen kann einem über das Leben, über Zufall, Notwendigkeit und über die Freundschaft eine ganze Menge zu denken geben! Jedenfalls trifft dies für den intensiven Briefwechsel zu, mit denen diese beiden Frauen hier das Finden, das Verlieren und das Wiederfinden ihrer Freundschaft dokumentieren. Ein ganz außergewöhnliches Buch, das ganz nebenbei -- wie Alice Schwarzer in ihrem Vorwort schreibt -- "ein Stück Zeitgeschichte der 50er und 60er Jahre" erzählt. Womit sie kein bisschen übertreibt! Lesenswert nicht nur für Frauen! -- Alexander Dohnberg weniger