Dichterische Freiheit ist, wenn Figuren von hohen Gebäuden springen und trotzdem überleben, sich wortwörtlich an Gespräche erinnern, die Jahrzehnte zurückliegen, und zehn Schüsse aus einer sechsschüssigen Waffe abgeben können. Die letzte Bastion des kindlichen Spieltriebes also, die sich ein im verantwortungsvollen Erwachsenenleben gestrandeter Peter (oder Petra) Pan noch ungestraft erlauben kann. Wenn es aber nach Tom Holt geht, haben literarische Figuren ein … mehrEigenleben. Hierarchisch gesehen rangieren sie zwar unterhalb von Menschen oder Engeln, aber immerhin noch über Gespenstern oder Poltergeistern. Ihre Unsterblichkeit hängt von dem Talent ihres Schöpfers oder dessen Verleger ab und immer ergaben sie sich ihrem Schicksal ohne Murren. Bis sich eines Tages der frustrierte Westernheld Skinner mit Hilfe von Großbuchstaben auf dem Computerbildschirm an die Fantasyautorin Jane wendet. Die schickt prompt ihren Held Regalian in die Prärie und die Katastrophe kann beginnen: die Grenzen zwischen den beiden Welten verwischen. Mit der Suche nach Verbindungstüren geraten Skinner und Regalian an Hamlet, Sherlock Holmes, Graf Drakula, das Kaninchen mit der Uhr und zahlreiche andere bekannte Gestalten aus dem Belletristik- und sogar Sachbuchbereich, tatkräfitg unterstützt von Jane und ihren dramat(urg)ischen Einfällen. Die die Rezensentin leicht verwirrende Story dürfte vor allem die Freunde der komischen Fantasy entzücken. So muss der Hasenfuß Hamlet -- ICH MUSS DOCH BITTEN! Wie bitte? ICH ALS TAPFRER KÖNIGSSOHN! Hamlet? ICH FINDE AUCH, HAMLET WAR SEHR MUTIG! Jane? -- Das darf doch nicht wahr sein. Alle raus hier aus meiner Rezension! Ich schreibe, was ich will. Also nochmal: Während Jane sich in ihren Helden verliebt -- ABSOLUT LÄCHERLICH -- Nein, das ist ganz natürlich, alle Autoren verlieben sich in ihren Protagonisten -- DAS IST DOCH TOTALER UNSINN -- Ach ja? Fragen fragen wir doch einfach Deinen Schöpfer. Tom? -- Sabine Stoessel weniger