Einmal läuft Karin Fossums weltberühmter Ermittler Kommissar Konrad Sejer im Roman Schwarze Sekunden durch die Straßen und freut sich über die rote Feder, die er gefunden hat. "Kinder sammeln alles", denkt Sejer: "sie sind bodennäher, und sie sehen mehr als wir." Durchblick und Weitsicht braucht auch der Kommissar in seinem jüngsten Fall, bei dem ein Mädchen spurlos verschwunden ist. Als Sejer durch die Straßen zieht, hat dessen Mutter Helga Joner bereits einen Albtraum … mehrvon zehn Tagen Warten und Bangen hinter sich. Kurz darauf hat das Warten ein Ende, und das Bangen schlägt in schiere Verzweiflung um. Denn die verschwundene Ida wird in einen Teppich eingewickelt tot aufgefunden. Sofort wirft die Leiche für Sejer Fragen auf. Warum zum Beispiel ist die kleine Ida nicht mit ihrem Trainingsanzug und ihren Schuhen bekleidet, mit denen sie das Haus verließ, sondern trägt ein weißes Nachthemd? Ist wirklich der in sich gekehrte Sonderling Emil Johannes für das Verbrechen verantwortlich, wie alle glauben? Aus diesem spannenden Plot hat die norwegische Bestseller-Autorin Karin Fossum wieder einen Krimi gebastelt, der an Spannung kaum noch zu überbieten ist. Es ist schon erstaunlich, wie es der Autorin gelingt, ihr Spannungsniveau nach Dunkler Schlaf oder Stumme Schreie noch einmal zu steigern. Schwarze Sekunden jedenfalls wird seine Leser über mehrere Stunden fesseln und auch danach noch eine Weile beschäftigen. Beste Krimi-Unterhaltung, die ein sensibles Thema angemessen fasst. --Stefan Kellerer weniger