In dem kleinen provenzalischen Örtchen Manosque treibt ein grausamer Mörder sein Unwesen. Er verwendet kleine Kapseln mit Blausäure aus dünnstem Glas, die eigentlich in der Dachs- und Fuchsjagd zum Einsatz kommen. Und er ist bei seinen Bluttaten ausgesprochen kreativ: Mal versetzt er die Pestizidmischung eines Landwirts mit dem tödlichen Gift, mal schmuggelt er die zerbrechlichen Kapseln in die Finger dicker Handschuhe. Kommissar Laviolette kommt bald zu dem Schluss, … mehrdass der Täter im Umfeld der "Galet des Aures" zu suchen ist, einer Gruppe von Feinschmeckern, die sich von Jugend an kennen und gelegentliche Restaurantausflüge unternehmen. Allerdings ist es Laviolette fast unmöglich, die Landbevölkerung zur Zusammenarbeit mit der Polizei zu bewegen. Und so fragt er sich verzweifelt, wem die nicht abreißende Mordserie denn nützen könnte. Das Ergebnis seiner Ermittlung veblüfft schlussendlich sogar den abgebrühten Kommissar. Mit Tod in Bronze liegt nunmehr der vierte Roman mit dem bärbeißigen Kommissar Laviolette auf Deutsch vor. Etwas verdrießlich ist, dass sich der Scherz Verlag weder an die ursprüngliche Reihenfolge der Veröffentlichung, noch an die innere Handlungschronologie hält. So schließt Tod in Bronze direkt an Das Zimmer hinter dem Spiegel an und zeichnet ein schönes Bild der sich weiterentwickelnden Freundschaft zwischen Laviolette und Richter Chabrand. Erneut sind es vor allem die Landschaftsbeschreibungen, mit denen Magnan die Leser in seinen Bann schlägt. Die Provence seiner Romane bildet einen eigenen Mikrokosmos jenseits aller Klischees, Magnan kennt und liebt seine Heimat wie kaum ein anderer. Auch spart er nicht mit Kritik an seinen Landsleuten und ihren allzu eingefahrenen Gewohnheiten. Und so entwickelt er seine Handlung mit zwangloser Leichtigkeit aus den Lebensumständen seiner Figuren heraus. Ein Lesegenuss, nicht nur für frankophile Krimifreunde. --Hannes Riffel weniger