Der Tochter farbenprächtige Zeichnung eines Hahns erinnert die Erzählerin an ihre eigene Kinderzeit, in der auch sie einen Hahn zeichnete. Sie weiß noch gut, wie ihre Mutter und ein blinder Besucher, in dessen Gegenwart die Mutter aufblühte, weil sie sich frei bewegen konnte, sie dafür lobten. Der frömmlerische Onkel aber, vor dem die Mutter sich ängstlich verhüllte, verdammte ihre streng islamisch genommen verbotenen Zeichnungen lebender Wesen und verbrannte den … mehrganzen Stapel im Hof. Wie in der Erzählung »Mein Hahn« geht es auch in den weiteren Geschichten dieses Bandes besonders um Kinder, die in kleinen, einschneidenden Erlebnissen Gewalt erfahren (und ausüben). Zariâbs poetische Erzählungen, die aus Afghanistan vor dem sowjetischen Einmarsch und aus dem französischen Exil berichten, zeigen sich liebevoll ihren Gestalten zugewandt, aber auch nüchtern und unerschrocken gegenüber der menschlichen Wirklichkeit. weniger