Der Roman ist die Geschichte einer Ehe. Wie eine Klammer legen sich Anfang und Ende der Ehe um den Roman. Doch nicht der Tod scheidet die Eheleute, sondern das Gericht, nicht die Liebe verbindet die beiden, sondern die ungleiche Abhängigkeit. Schwaigers Roman läuft entlang des
schmalen Grats, auf dessen einer Seite ein heute in der „Leitkultur“ tabuisiertes, unzeitgemäßes, „traditionelles“ Frauen- und Ehebild liegt und auf dessen anderer Seite die Möglichkeiten … mehrwestlicher Frauen in einer Gesellschaft stehen, der die Gleichheit oberstes Gebot ist. Die
Protagonistin kann den Grat nicht verlassen. Weder kann sie in der ihr zugdachten Rolle sein, wer sie ist, ist sie doch nicht sie selbst, sondern die Ehefrau ihres Mannes. weniger