17 Jahre sind die Zwillinge Kornelius und Konstantin, zwei von rund 35.000 Autisten bundesweit. Zusammen mit ihrer Mutter und Freunden haben sie ein wahres Wunder vollbracht und der fast unglaubliche Bericht darüber offenbart überaus ergreifend einen sehr persönlichen und interessanten Lebensabschnitt. "... dicht kann das Glück hier sein, sicher und geborgen fühle ich mich", schreibt Kornelius mit elf Jahren über sein Elternhaus. Das aber ist nur möglich mithilfe des … mehrgestützten Schreibens: Der Kontakt einer vertrauten Hand am Ellenbogen löst Blockaden, überbrückt den "Wackelkontakt zwischen Kopf und Hand". Gedanken, Emotionen, Ängste und Sehnsüchte sprudeln so plötzlich aus einer ungeahnten Tiefe aus den beiden Jungen hervor, die zuvor zu kaum einer Kommunikation in der Lage sind. "Ein einsamer Strom bin ich, der sich seinen Weg bahnt, mächtig und qualvoll..." Ein Ventil, eine Brücke zur Außenwelt. Das Buch gibt den engagierten Kampf der Mutter für ihre Jungen, die keinen in ihren ersten Lebensjahren so oft bescheinigten "Intelligenzschaden" haben und demnächst Abitur machen wollen, authentisch und sehr anrührend wieder. Dazu viele Informationen rund um das immer noch nicht bis ins Letzte erforschte Thema Autismus und schließlich der zweite Teil des Buches: Texte und Gedichte der beiden 1985 geborenen Zwillinge aus den vergangenen sechs Jahren. Geschriebenes, das so pur und klar aus dem lange verborgenen Inneren kommt, sich zwischen Träumen und Umgebung, Erlebtem und Ersehntem bewegt. Eine ganz eigene Sprache, eigenwillige Formulierungen und oft staunt man über Feinfühligkeit und Tiefsinnigkeit der beiden jungen Menschen. Ein beeindruckendes und bewegendes Buch. "tauche ein in den see/sage machtvoll ja zum sein/finde deinen weg/durch die welt/und schaue dich im spiegel/deines sees." --Barbara Wegmann weniger