"Man muss den Tod gründlich verstehen und sich darauf vorbereiten, um ein erfülltes und befriedigendes Leben zu führen." Sätze wie dieser stammen von Peter Stark, dem amerikanischen Autor des Extrem-Buches Zwischen Leben und Tod . Aufgrund seiner risikofreudigen Outdoor-Hobbies, wie Extremskifahren und Wildwasserpaddeln, bot sich dem Abenteurer und Journalisten bereits mehrmals die Gelegenheit, dem Tod ins Auge zu blicken. Doch die größte Auseinandersetzung mit dem Tod … mehrwiderfuhr ihm laut eigenen Angaben bei der Recherche und Niederschrift dieses Werkes. Und tatsächlich: Lautet noch der erste Satz des Buches "Ich fürchte den Tod", so relativiert sich diese Angst im Laufe der Lektüre zunehmend. Vielleicht ergeht es ja dem ein oder anderen Leser ebenso. Vorerst mag aber der Ratschlag erteilt sein, dass man sich auf dieses Buch vorbereiten muss. Wer nämlich bereits mit dem morbide wirkenden Titelbild, auf dem eine kurz vor dem Felsabsturz befindliche Person zu erahnen ist, Schwierigkeiten hat, sollte die Buchdeckel lieber zugeklappt lassen. Die nächste Tauglichkeitsprobe stellt das Inhaltsverzeichnis dar: "Wie sich erfrieren anfühlt", "Von einer Lawine verschüttet" oder "Tödliche Luftbläschen" heißen die Kapitel und geben einen Vorgeschmack, was da kommen mag. Stellen sich auch jetzt keine inneren Abwehrreaktionen ein, kann das eigentliche Lesen beginnen. Die elf abgeschlossenen Stories, die jeweils eine bestimmte Todesart anhand fiktiver Charaktere beschreiben, sind im Übrigen keineswegs blutrünstig oder reißerisch geschrieben, aber dennoch so spannend, dass man das Buch kaum mehr zur Seite legen will. Atmosphärische Anekdoten, etwa wenn die frisch Vermählte Mary geradewegs auf die Katastrophe in Gestalt einer extrem giftigen und mit einem Dutzend drei Meter langer Tentakel ausgestatteten Würfelqualle zuschwimmt, wechseln mit sachlichen und medizinisch-wissenschaftlichen Textpassagen. Anhand detaillierter Beschreibungen wird deutlich, dass Stark neben dem Wissen von Ärzten und Psychologen auch auf die Todeserfahrungen betroffener Personen zurückgreift. Übrigens: Mary überlebt die Annäherung, im Gegensatz zu anderen Figuren, die vor lauter Selbstüberschätzung den entscheidenden Schritt zu weit gehen. --Christian Haas weniger