Manfred Krug war fast 20 Jahre lang mit der ARD-Abenteuerserie Auf Achse unterwegs. Schon lange ist die Serie unbestritten Kult. Immerhin auf beachtliche 86 Folgen hat es die Mutter aller Road Movie Serien bei den öffentlich-rechtlichen gebracht. Und auch wenn diese Zahl gerade für die deutsche Fernsehserienhistorie bemerkenswert ist, verblüfft vielleicht noch mehr der Zeitraum über den sich Auf Achse behaupten konnte. Angefangen im Jahr 1977, als mit der ersten … mehrFolge ( Vollgas ) der Startschuss fiel, produzierte man bis weit hinein in die 90er Jahre. Als Manfred Krug 1995 endgültig ausstieg, versuchte man noch einmal mit einer kompletten Verjüngungskur das erfolgreiche Konzept weiterzuführen. Obwohl man mit Armin Rohde, Michael M.Ohrt, Kai Wiesinger und etwa Meret Becker eine ausgezeichnete Besetzung für das Projekt gewinnen konnte, waren die Zuschauern jedoch nicht bereit sich auf die neuen Figuren einzulassen. Vergleichbar mit Liebling Kreuzberg war wohl der Erfolg von Auf Achse untrennbar mit Manfred Krug verbunden. Man kann das durchaus als Ritterschlag seitens des Publikums empfinden. Eine im übrigen selten gewährte, unumwunden ausgedrückte Zuneigung für die gelungene Verschränkung von Figur und Darsteller. Neben dem Zugpferd Manfred Krug, beruht das Erfolgsgeheimnis von Auf Achse wohl auch auf der überaus cleveren Prämisse. Es geht im Kern um die zwei befreundeten Trucker Franz Meersdonk (Krug) und Günter Willers (Rüdiger Kirschstein). Die beiden sind nicht nur für die Spedition Mittermann unterwegs (später wird Meersdonk übrigens seine eigene Firma gründen); sie sind tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes Fernfahrer. Ihre Touren bringen sie in die entlegensten Winkel Europas und manchmal auch weiter. Natürlich müssen sie in fremden Ländern ganz unterschiedliche Aufgaben bewältigen und Gefahren meistern. Im Grunde ist Auf Achse also, neben dem Road Movie Aspekt der permanent vorwärtsdrängenden Handlung, eine Abenteuerserie und Meersdonk und Willems sind dementsprechend moderne Abenteurer. In Verbindung mit dem speziellen, hemdsärmligen Milieu der Brummifahrer und den dröhnenden Trucks, hat man eine wunderbare Ausgangsposition geschaffen auf der sich unterschiedlichste Geschichten entwickeln lassen. Auf Achse ist daher, im Vergleich zu vielen anderen Serien, bemerkenswert abwechslungsreich und unter allen Umständen unterhaltsam. Die Bezeichnung Kult, die oft inflationär gehandhabt wird, wird hier tatsächlich an der richtigen Stelle verwendet. --Thomas Reuthebuch weniger