Der Sommer des Jahres 2001 verspricht ein Sommer wie jeder andere zu werden im Big Apple New York. Nicht so für Jungunternehmer Tom Sterling (Josh Hartnett). Der gewiefte Geschäftsmann hat mit seinem technikbegeisterten Bruder Josh (Adam Scott) aus dem Nichts eine florierende Internetfirma aus dem Boden gestampft. Ein perfektes Team bilden die beiden Brüder, Josh kümmert sich als technisches Genie um die Interna, Tom als gewiefter CEO wickelt mit aalglatter Zunge jedem … mehrum den Finger und vertritt die Firma nach außen hin. Dabei hat Tom gar kein so großes Interesse am Fortbestand der Firma, viel mehr ist er daran interessiert, die Firma am Markt vorteilhaft zu positionieren um dann die Anteile gewinnbringend zu verkaufen. Ein Vermögen ist in greifbare Nähe gerückt, weniger als ein Monat trennt die Brüder von einem Leben in Saus und Prauss. Wenn da nur nicht die unkalkulierbaren Risiken der Spekulationsgeschäfte wären, denn der Firma geht das Geld aus. Die Sterling-Brüder müssen schleunigst Investoren finden und gleichzeitig die Kontrolle über ihre Firma behalten. Gar nicht so leicht, selbst für einen so begnadeten Verhandlungsexperten wie Tom. Zudem sorgt Ex-Feundin Sarrah (Naomi Harris) für Aufregung. Tom muss sich entscheiden, welchen Weg er zu gehen bereit ist, doch eine viel größere Katastrophe bahnt sich an, die New York für immer zeichnen und eine ganze Nation traumatisieren wird... 9/11 beziehungsweise Nine Eleven , der Anschlag vom 11 September 2001 auf die Twin Towers wurde vielfach als zweites Pearl Harbor bezeichnet, denn für viele Amerikaner geriet das Vertrauen in die eigene Unverwundbarkeit ins Wanken. Dementsprechend wurde dieses Ereignis auch in verschiedenen Filmen dramaturgisch oder auch dokumentarisch verarbeitet. Der Börsen-Crash spielt zwar ebenfalls vor diesem Hintergrund, verwendet 9/11 aber nur als Kulisse für eine sonst eher von stimmungsvollen Charakteren vorangetriebene Handlung. Der Börsen-Crash ist nach XX/XY der zweite abendfüllende Spielfilm von Regisseur Austin Chick. Trotz vergleichsweise geringerem Budget muss sich Der Börsen-Crash nicht hinter 200 Millionen-Dollar-Blockbustern verstecken, weder in Bezug auf die Ausstattung als auch in der Wahl der Darsteller. Mit Josh Hartnett (Lucky # Slevin, Black Hawk Down, Sin City), Rob Torn (Men in Black 1+2, Senseless), Naomie Harris (Fluch der Karibik 1-3, Miami Vice), Robin Tunney (The Mentalist) und Musiker David Bowie hat sich eine hochkarätige Besetzung zusammengefunden, die den Zuschauer mitreißt. Dabei wird die Zeit des frühen 21. Jahrhunderts absolut glaubhaft dargestellt, eine Zeit, in der die USA von ihrer eigenen Unangreifbarkeit absolut überzeugt waren und der Internetboom einen Mann oder eine Frau mit einer guten Idee über Nacht ein Vermögen einbringen konnte. Damit zeigt Der Börsen-Crash auch ein Stück Zeitgeschichte über Pionierstimmung im Internet und die Web Bubble . Josh Hartnett als Tom Sterling ruft hier mit bewegten Reden in Erinnerung, mit welcher fast religiösen Hingabe das Internetgeschäft als heiliger Gral eines jungen Wirtschaftszweigs angesehen wurde...bis eben, so auch im Film, diese Blase durch ihre eigene Last zum Platzen gebracht wurde. Der Börsen-Crash ist ein vielschichtiger Film und spricht daher auch ein vielschichtiges Publikum an. Er enthält viele Elemente und Stilmittel, wirkt dabei aber nie überladen oder konfus. Der Börsen-Crash ist sowohl Drama als auch Wirtschaftsthriller ohne dabei eines der beiden Genres seicht darzustellen. Hier ist Regisseur Austin Chick ein Meisterwerk gelungen, das sich niemand entgehen lassen sollte. weniger
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