Sie müssen nicht unbedingt ein Fan von Star Trek sein, um diesen Film genießen zu können. Es hilft aber, denn auf diese Art und Weise erschließen sich Ihnen all die in der Handlung versteckten Injokes und Anspielungen auf diverse Kultserien und ihre Funktionsmechanismen. So stellt sich die Frage: Was ist typisch für eine durchschnittliche Kultserie dieser Art? Erstens, wenn sich der Raumschiff-Captain erhebt, zieht er erst einmal seine Uniform straff, damit sie enger … mehrauf seiner Haut liegt und dies seine Männlichkeit unterstreichen kann, zweitens bei einer Außenmission auf einem Planeten wird das Crew-Mitglied das Zeitliche segnen, dass nicht zur Stamm-Mannschaft der Serie gehört und drittens stoppt der Held einen Bombenmechanismus nie früher als eine Sekunde vor deren Detonation! Ein solcher Held ist Commander Taggart (Tim Allen, Hör mal, wer da hämmert). Mit einer zu allem entschlossenen Crew steuerte er vier Staffeln lang die NSEA Protector, bis sie aus dem Programm geschmissen wurden. Obwohl dies inzwischen fast 20 Jahre her ist, haben Taggart und seine Kollegen nach wie vor viele Fans, die sie kultisch verehren. Als Stargäste vieler Conventions erzählen sie ihnen immer wieder die gleichen Geschichten von ihren Erlebnissen während der Dreharbeiten -- und halten den Kult somit am Leben. Darauf sind sie angewiesen, denn mit dem Ende der Serie endeten auch ihre Karrieren. Auf einer dieser Veranstaltungen wenden sich die Thermianer an Taggart und flehen ihn an, ihnen im Kampf gegen den bösen, reptilienartigen Sarris beizustehen, einem Schurken, der bereits ihre Heimatwelt vernichtet hat und nun auch die letzten Überlebenden jagt. Das Problem: Die Thermianer sind tatsächlich Außerirdische, die glauben, TV-Serien seien historische Dokumente. Und so ist auch Taggart für sie eine reale Figur! Natürlich kommt Taggart ihnen zu Hilfe -- auch wenn er zunächst äußerst überrascht ist, als er feststellen muss, es nicht nur mit durchgeknallten Fans zu tun zu haben. Die Spezialeffekte sind ebenso vorzüglich wie die von Stan Winston erschaffenen Kreaturen. Regisseur Dean Parisot gelingt es perfekt, die Anhängerschaft einerseits zu verulken, um ihr andererseits ihren größten Traum zu erfüllen: All die Geschichten, die wir Woche für Woche als Abenteuer bekannter Raumschiff-Kapitäne im Fernsehen verfolgen, sind wahr (haben wir dies nicht immer gehofft eines Tages zu erfahren?!). Getragen wird der Film von einer exquisiten Besetzung, die neben Allen unter anderem aus Sigourney Weaver in der Rolle der drallen Gwen deMarco bsteht (einer in die Jahre gekommenen Farrah-Fawcett-Kopie), Alan Rickman als frustriertem, ehemals ernst zu nehmenden Tragödien-Schauspieler, dem sein TV-Ruhm zum Verhängnis wurde, und Enrico Colantoni in der Rolle des thermianischen Anführers Mathesar, dessen sing-sang-Stimme allein als komödiantischer Meistercoup betrachtet werden kann. --Jeff Shannon weniger
Was Space Balls für StarWars ist Galaxy Quest für Star Trek: Erbarmungslos wird der Kult um Star Trek persifliert. Seien es die unzähligen Star-Trek-Conventions mit den skurilen Fangestallten oder die oft sinnlos einfachen Handlungen der Serien-Schauspieler: Galaxy Quest scheut nichts. Doch Regisseur Dean Parisot gelingt dies ohne sich auf Kosten der Trekkies zu amüsieren, beleidigt muss sich von ... weiterlesen