Während der Jahre um 1.000 nach Christus waren die Maritimregionen des nördlichen Europas von den kriegerischen Wikingern dominiert. Diese Männer waren es auch, die Entdeckungs- und Kolonisationsreisen unternahmen. Einiges deutet darauf hin, dass es bereits diesen wilden Männern in ihren einfachen Booten gelungen ist, Amerika zu entdecken. In dem Zeichentrickfilm Leif Ericson - Der Junge, der Amerika entdeckte wird versucht, diese beeindruckende historische Geschichte … mehrumzusetzen. Mit Frau und Sohn Leif Ericson macht sich Eric der Rote als Verbannter seines Landes nach Westen auf und errichtet eine Siedlung in Grönland. Nach Ablauf seiner "Verbannungsfrist" kehrt er nach Island zurück, um über die Entdeckung des guten Landes zu berichten, begleitet von der Hoffnung, Siedler zu locken. Schon bald findet er sich als Oberhaupt einer Siedlergemeinschaft wieder. Seinen Sohn Leif will er gerne standesgemäß verheiraten. Dieser aber ist unsterblich in die Sklavin des Feindes Bjarni verliebt. Als der Sohn kein Einsehen zeigt, wirft der Vater ihn hinaus. Leif startet nunmehr seinen eigenen Lebensweg: Mit einem Schiff von Bjarni macht er sich auf eine Expedition, die ihn bis nach Amerika verschlägt! Gleich das Cover wirbt damit, dass es sich hier um eine Produktion von den Machern von Feivel, der Mauswanderer und Casper handelt. Man ist daher geneigt zu glauben, es handele sich um einen äußerst sehenswerten Film, insbesondere auch, da der Inhalt realgeschichtlicher Natur ist. Leider wird man in beiden Punkten doch etwas enttäuscht: Der Inhalt ist verfälscht, die Qualität erscheint nur mäßig. Schrillbunt die Zeichnungen, plump die Gesichtszüge. Bei gutem Willen vermag man Letzteres noch als stilistisches Mittel bewerten. Insgesamt ein Film, den man sich angucken kann, doch keineswegs muss. --Simone Gefeller weniger