Als Fluchtwagenfahrer hat man es nicht leicht -- und als Undercovercop, der als Fluchtwagenfahrer in eine Autoschiebergang eingeschleust wird, erst recht nicht. In Driv3r , dem dritten Teil der erfolgreichen Serie, schlüpft man erneut in die Rolle des knallharten Cops Tanner, der die härtesten Aufträge geradezu anzuziehen scheint. Alles beginnt im sonnigen Miami. Tanner erledigt den Fluchtwagenfahrer der gefürchteten Autoschieberbande rund um die fiese Chefin Calita … mehr-- die schonmal ihre eigenen Männer opfert, wenn es hart auf hart kommt -- und schleust sich selbst in die Bande ein, um einen riesigen Autodeal auffliegen zu lassen. Im Verlauf des Spiels verschlägt es Tanner sodann nach Nizza und schließlich nach Istanbul. Spielerisch gestaltet sich Driv3r trotz einiger netter Ideen durchwachsen: Während man sich in den diversen Fahrzeugen noch relativ wohl fühlt, sind die Missionsteile, die man zu Fuß erledigen muss, nervig bis frustrierend. Schwerfällig bewegt sich Tanner durch die schick gestalteten Städte, Schusswechsel verkommen "dank" einer unausgegorenen Steuerung zu endlosen Try-and-Error-Orgien und wenn Tanner durch Feindbeschuss sein Leben verliert, darf man nochmal von vorn beginnen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt von herausfordernd bis unmenschlich -- für manche Missionen muss man gut und gerne zehn Anläufe und mehr einkalkulieren. Positiv kann man anmerken, dass die Missionen selbst sehr abwechslungsreich sind: vom Sprengen einer Yacht bis zum Abliefern von Fahrzeugen in einem fahrenden (!) Autotransporter unter Zeitdruck ist durchaus viel Schönes dabei. Grafisch ist Driv3r durchaus ansehnlich, wenn auch nicht durchweg ruckelfrei. Ein Lob geht an den Sound des Spiels, der das Geschehen stets sehr schön untermalt (mit Ausnahme der deutschen Synchronisation). Auch erwähnenswert: der Regisseur-Modus, in dem man einen Film seiner schönsten Fahrmanöver schneiden und mit Effekten versehen kann. Nett, aber eben nur eine Spielerei. Fazit: Driv3r schafft es nicht, am Thron des Genrekönigs GTA zu sägen -- zu gering ist der Spielspaß, zu häufig die Frustmomente. --Ines Heidrich weniger