3121 ist der Titel des neuen großen Wurfs von Prince. Ein Album, das sich als würdiger musikalischer Nachfolger des im Jahr 2004 veröffentlichten Albums Musicology erweist, ohne es zu kopieren: 12 fulminante Songs mit brillanten Gastmusikern wie Támar, Marceo Parker, Sheila E. und Candy Dulfer. Die Singleauskopplung von "Te Amo Corazon" hatte bereits im Vorfeld für Furore gesorgt, nicht zuletzt durch die bemerkenswerte Arbeit von Regisseurin Selma Hayek bei der … mehrvisuellen Umsetzung des Musikvideos. Weit erstaunlicher aber als die Fähigkeit von Prince, mit seinen Songs den jeweiligen musikalischen Nerv der Zeit zu treffen, ist die Wandlungsfähigkeit seiner Alben, die sich nach intensivem Hören offenbart. Ein Phänomen, das sich bis zu Lovesexy zurückverfolgen lässt. Nach zwei Wochen suchthaften Hörens fragt man sich schließlich erstaunt: "Ist das noch dieselbe Scheibe, die ich gekauft habe? Damals schon prima, jetzt noch besser!" Das passende Song-Sortiment für die gesamte Palette persönlicher Stimmungen und Lebenslagen zu liefern, das schafft Prince wie kaum jemand sonst. Auch 3121 kommt wie ein Chamäleon daher. Zunächst nimmt sich die Musik in den eigenen vier Wänden recht harmlos aus. Doch wie merkwürdig; schon beim zweiten Hören ertappt man sich beim Griff zum Lautstärkeregler und den ersten unkontrollierbaren Zuckungen, denn bereits der Opener "3121" besitzt echte Ohrwurmqualitäten. Erstaunlich auch, dass sich Verheißungen musikalischer Entdeckungsreisen an Orten erfüllen können, die einem so vertraut erscheinen, wie 3121 . Eigentlich ist hier alles beim Alten: die Slow-Motion Verführungsnummer fehlt ebenso wenig ("Satisifed"), wie puristisch-knisternde Funk-Grooves, darunter "Love", "Black Sweat" und "The Word". Wären da nicht die Taschenspielerkünste, mit denen Prince die Karten mischt. Hier und dort jubelt er dem Hörer Erstaunliches unter. Er wandelt ein düsteres, soundtrackhaftes Orchesterarrangement in einen bittersüßen, herrlich leichten Song, wie "The Dance". Besondere Beachtung verdienen auch "Beautiful Loved and Blessed", eine Ballade im Duett mit Sängerin Támar, sowie der rockige Ausflug "Fury" und "Get On The Boat" mit funkigen Bläsereinlagen von Marceo Parker, Candy Dulfer, Greg Boyer und Ray Montiero. Die einzigen, die 3121 zu Recht fürchten müssen sind die Nachbarn, denn die Drums und Bass-Linien sind schlichtweg atemberaubend. -- Andreas Schultz weniger
CD 1
01 - 3121
02 - Lolita
03 - Te Amo Corazon
04 - Black Sweat… mehr
05 - Incense and Candles
06 - Love
07 - Satisfied
08 - Fury
09 - The Word
10 - Beautiful, Loved & Blessed
11 - The Dance
12 - Get On The Boat weniger