Sperrig und ungewohnt klingt es, das zehnte Studioalbum der Kanadier um Gitarrenvirtuose Jeff Waters. Das anspruchsvolle Power-Riffing des Meisters ist auch auf All For You wieder unverkennbar. In Sachen Songwriting hat der Mann in der Vergangenheit aber schon besseres Material abgeliefert. Bei schnellen Nummern wie "Demon Dance", "Bled" oder "Nightmare Factory" knallt es zwar ordentlich im Gebälk, von der Durchschlagskraft bleibt durch völlig unnötige Schlenker und … mehrauf "modern" getrimmte Passagen und Gesangseffekte aber wieder viel auf der Strecke. Ebenfalls ungewöhnlich, aber auch richtig gut dagegen das atmosphärisch-vertrackte "Both Of Me". Eine nölige Alterna-Pop-Ballade wie "The One", die irgendwie nach Duran Duran Anno 1985 klingt, braucht von einer Metalband wie Annihilator hingegen kein Mensch. Gleiches gilt auch für "Holding On", das auch von einer x-beliebigen US-Boygroup stammen könnte, oder das zwar heftigere, aber dennoch stark in die Pop-Ecke schielende Titelstück. Dennoch muss man attestieren, dass die Stimme des neuen Sängers Dave Padden gerade in den poppigen Passagen richtig gut klingt und er auch kratzige Shouts in Phil-Anselmo-Manier problemlos meistert. Alles in allem eine zwiespältige Platte und eher etwas für eingefleischte Fans von Jeff Waters. Neueinsteiger greifen besser zu Alben wie King Of The Kill, Carnival Diablos oder Alice In Hell. --Andreas Stappert weniger

1 - All For You
2 - Dr Psycho
3 - Demon Dance
4 - The One
5 - Bled… mehr
6 - Both Of Me
7 - Rage Absolute
8 - Holding On
9 - Nightmare Factory
10 - Sound Of Horror weniger