Jetzt ist Ruhe im Karton. Sagen Slut, das nach Audi beliebteste Exportprodukt Ingolstadts. Denn All We Need Is Silence soll vorerst ihr letztes Album sein. Und kluge Menschen wissen: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Aber vorher lassen die fünf Ingolstädter es noch einmal konzentriert krachen. "Raus mit all dem überflüssigen Kram!", sei die Leitlinie gewesen, sagt Schlagzeuger Matthias Neuburger. "Raus mit Samples und Synthies. Wenn das nämlich alles weg … mehrist, muss sich jeder an seinem Instrument etwas einfallen lassen." Weniger poppig-balladesk als ihr Major-Debüt Lookbook und nicht so stromgitarrig wie Nothing Will Go Wrong , setzt All We Need Is Silence , wie seine Vorgänger aufgenommen im Weilheimer Uphon-Studio, ganz auf Reduktion. Auch die Songtexte erzählen nicht länger kleine Geschichten à la "Andy", sondern gehen aufs Ganze. "We waste ourselves on wasted pleasure", befindet Sänger Chris Neuburger in "Wasted". So wütend hat man die oberbayerischen Antihelden seit den frühen Indietagen nicht mehr erlebt. "Let's make war instead of love", singt Neuburger gleich zu Beginn ihres sehr schönen neuen 37-Minüters, der wohl als Konzeptalbum verstanden werden will, weshalb der erste Song auch "The Beginning" heißt. Der Krieg, den Slut erklären, gilt dem Musikbusiness. Aber so ganz ernst darf man (leicht holprige) Zeilen wie "If I had the decision, I would kill all musicians" wohl nicht nehmen. Die unaufgeregte "Wir-gegen-die"-Haltung der grundfreundlichen Bayern kommt ohne Pathos aus. So wichtig nehmen sie sich nicht. Und das ist heutzutage eher selten. --Axel Henrici weniger
CD 1
01 - The beginning
02 - Lost emotion
03 - Neverending
04 - Staggered and torn… mehr
05 - All we need is silence
06 - Wasted
07 - Why pourquoi (I think I like you)
08 - Homesick
09 - Cosmopolite
10 - Get lost get lost weniger