Wer nur "das Beste" von Creedence Clearwater Revival will, im exklusiven Sinne von "Greatest Hits", der ist mit Chronicles Vol. 2 denkbar schlecht bedient: Ein Edit von "Suzie Q" plus "Born On The Bayou" und darüber hinaus: Fehlanzeige. Chronicles Vol. 1 ist da eindeutig erste Wahl. Wer aber das kalifornische Quartett mit dem sumpfigen, kantigen Delta-Rocksound und John Fogertys unverkennbaren, rauhbauzigen Vocals wirklich kennenlernen will, ohne alle Einzelalben … mehrwie Cosmo's Factory , Green River oder Willie And The Poor Boys anzuschaffen, der kommt an diesem fundierten Album-Sampler nicht vorbei. Die Brüder John Fogerty (Gesang, Gitarre) und Tom Fogerty (Rhythmusgitarre, Piano), Bassist Stu Cook und Drummer Doug Clifford beherrschten die Kunst perfekt, Charts-Futter im knackigen Radio-Format zu liefern. Doch erst auf den Alben offenbarten die Swamp Boogie-Heroen umfassend all ihre Qualitäten, ob sie nun Ricky Nel-sons "Hello Mary Lou" coverten oder eigene Songs traditionsbewußt und dennoch ureigen vom Stapel ließen. "Tombstone Shadow", "Wrote A Song For Everyone" oder "Midnight Special" zählen zweifelsohne zu den stärksten Nummern von CCR. So gibt Chronicle Vol. 2 ohne all die Hits von Volume 1 zwar ein unvollständiges, aber dennoch faszinierendes Bild dieser uramerikanischen Band und liefert dank klug selektiertem Repertoirel die perfekte Ergänzung zur reinen Hit-Kollektion. --Claus Böhm weniger