Rai-Musik aus Algerien hat in den 80er Jahren westlich des Rheins einen großen Markt unter den zahlreichen nordafrikanischen Immigranten erobert. Doch seit Khaled mit seinem Superhit "Aicha" 1996 monatelang die französischen Charts anführte und schließlich sogar in Deutschland die Top 20 erreichte, ist man auch außerhalb Frankreichs für das Potential des "algerischen Rock & Roll" sensibilisiert.
Rachid Taha ist im Vergleich zu seinen Kollegen zweifellos der … mehrexperimentierfreudigste und zugleich vielseitigste aller nordafrikanischen Musiker. Bereits 1995 testete er die schier unbegrenzte Fusionsfreudigkeit des Rai mit Olé Olé , einem gelungenen Abstecher in die Club- und Dance-Szene. Die Titel auf seinem Nachfolger Diwan , allen voran der Hit "Ya Rayah" mit seinem unwiderstehlichen Bauchtanz-Beat, stammen zwar überwiegend von algerischen, marokkanischen und ägyptischen Komponisten, aber Taha interpretiert die traditionellen Songs auf zeitgemäße Weise. Der 43-jährige wurde nämlich schon früh von Rock, Funk, Soul und Rap beeinflußt, und zählt nicht nur James Brown, Funkadelic und die Sex Pistols zu seinen Vorbildern, sondern auch Kraftwerk und Can. Dazu Taha: "Ich stehe mit einem Bein im Orient, mit dem anderen im Okzident. Der Rai selbst verdankt schließlich seine Entstehung den verschiedensten Stilen, denn er kommt aus dem Mittelmeerraum, einem riesigen Supermarkt der Kulturen." Mit Khaled, Cheb Mami und dem in Berlin lebenden Musiker Hamid Baroudi, zeigt Taha, daß der Rai der 90er Jahre mehr ist, als nur eine exotische Weltmusikvariante. Ihre hochqualifizierten Produktionen begeistern längst eine wachsende internationale Fangemeinde. --Wolfgang Zwack weniger
CD 1
01 - Ya Rayah
02 - Ida
03 - Habina
04 - Bent Sahra… mehr
05 - Ach Adani
06 - El H'Mame
07 - Enti Rahti
08 - Menfi
09 - Bani Al Insane
10 - Malheureux Toujour
11 - Aiya Aiya weniger