Frank Sinatra hat's vorgemacht, Elton John - auch er ein Gigant des Showbusiness - folgt auf dem Fuß und bittet für "Duets" eine Star-Riege ins Studio. Dabei kommt's wie es bei einer solch bunt zusammengewürfelten Schar kommen mußte: Die Darbietungen sind von höchst unterschiedlicher Qualität. Unterm Strich überzeugt diese Gala-Show sogar weniger als Eltons jünste "einsamere" Arbeit "The One" (1992), mit der er sich selbst als "der Einzige" feierte. Sechs Highlights … mehrfinden sich unter den 16 neuen Aufnahmen. Eins davon ist Elton Johns Begegnung mit sich selbst in "Duets For One" - ein so rundes wie selbstironisches Finale. Das rockig treibende "Old Friend" gewinnt dank Nik Kershaw ein frisches, jugendliches Flair. Die "Love Letters" mit Bonnie Raitt gehen in balladeskem Tempo und umrankt von Piano und Slidegitarre ganz schön zu Herzen. "Born To Lose" gerät durch den Kontrast von Leonhard Cohens verbrummelter Duett-Stimme und Mort Lindseys seidigen Streicherarrangements zum bizarren Kehraus-Song. Mit dem Rock 'n' Roll-Prediger Little Richard jubiliert Mr. John in dem Gospel "The Power" brünstig im die Wette. Schließlich gibt es ein Wiederhören mit Eltons Evergreen "Don't Let The Sun Go Down On Me", live aus dem Londoner Wembley-Stadion 1991; Duettpartner hier war Pop-Beau George Michael. Weniger zwingende Präsenz zeigt der Balladenkönig des 70er-Jahre-Pop in diversen Nummern rund um den Soul: bei Womack & Womacks "Teardrops" mit K. D. Lang wie bei den Gastdarbietungen von P.M. Dawn, Kiki Dee, Galdys Knight, Marcella Detroit oder Paul Young. Gleiches gilt für Don Henley, Chris Rea und die Nashville-Diva Tammy Wynette. Ein echter Absturz ist RuPauls Auftritt in "Dont't Go Breaking My Heart." Mit diesem Songreigen beweist Elton John wenn schon nicht immer guten Geschmack, so doch erstaunliche Wandlungsfähigkeit. ** Interpret.: 05-09 ** Klang.: 07-08 weniger