Düster? Naja, schon... wer seine Band nach einem Betschwestern-Orden (oder einem Leonard-Cohen-Song?) benennt, trägt eben nicht allzuviel Sonnenschein im Herzen. Aber Andrew Eldritch verliert schon viel von seinem Gruft-Image, wenn man weiß, daß der Sänger der Sisters Of Mercy früher Deutschlehrer (haha) war. Trotzdem gilt seine Band, in der er personell die einzige Konstante ist, nach wie vor als Kult-Band in Wave-Kreisen. Eigentlich seltsam, denn Eldritch hat immer … mehrschon auf die (unter Grufties sonst wenig populäre) E-Gitarre gesetzt, um seinen dunklen Liedern Fahrt zu geben. Nur Floodland macht da eine kleine Ausnahme, wahrscheinlich wird die Platte gerade deshalb in Fan-Kreisen so hoch gehandelt. Es ist die zweite und interessanteste Sisters-Platte, mächtig und pompös, schnell und synthesizerlastig. Für den Pomp auf dem Album war (auch das wird dem einen oder anderen Waver einen Stich versetzen...) Produzent Jim Steinman verantwortlich, der sonst Meat-Loaf-Balladen zu dem macht, was sie sind. Stark sind die Single-Auskopplungen "This Corrosion und "Dominion", aber das Goldstückchen auf der Platte -- und vielleicht sogar in der Geschichte der Sisters Of Mercy -- ist die beeindruckende Chor-Nummer "1959", die wohl nur deshalb nie als Single ausgekoppelt wurde, weil sie unhandliche zehn Minuten lang ist. --Michael Ebert weniger
CD 1
01 - Dominion/Mother Russia
02 - Flood I
03 - Lucretia My Reflection
04 - 1959… mehr
05 - This Corrosion
06 - Flood II
07 - Driven Like the Snow
08 - Never Land (A Fragment)
09 - Torch
10 - Colours [*] weniger