Hubert Achleitner aus Bad Goisern in Österreich zählt seit Jahren zu den mutigsten Erneuerern der Volksmusik. Zusammen mit seiner Band, den Alpinkatzen, schaffte er es seit Anfang der 90er Jahre, ein breites Publikum für zeitgenössische, aufgeschlossene Volksmusik fernab vom Musikantenstadl zu begeistern. Mit Songs wie "Hiatamadl" oder "Heast as nit" und Alben wie Aufgeigen statt niederschiassen und OMUNDUNTN belegte er vordere Ränge der Charts. 1994 beendete Hubert von … mehrGoisern das Kapitel Alpinkatzen und verabschiedete sich für das Erste von der Konzertbühne, 1995 reichte er das Live-Album Wia die Zeit vergeht nach. Im gleichen Jahr komponierte er auch die Musik zu Schlafes Bruder und gab in Die Hölleisengretl sein Debüt als Schauspieler. 1996 reiste er dann nach Tibet und Ostafrika. Die Erfahrungen, die er dort sammelte, verarbeitete Hubert von Goisern in den Weltmusik-Alben Inexil und Gombe. Auf Fön konzentriert sich der charismatische Sänger und Multi-Instrumentalist wieder darauf, seine Vision lebendiger, außergewöhnlicher, alpenländischer Volksmusik zu verwirklichen. Verschiedenste Einflüsse treffen hier aufeinander und ergeben eine faszinierende Stilmixtur, die deutlich mehr ist als nur die Summe ihrer Einzelbestandteile. "Drawig" zum Beispiel hat den Funk, "Da Dåsige" hingegen basiert auf einem Landler. Blues-, Soul- und Jazz-Elemente tauchen auf, werden vermengt mit Geige, Zieh- und Mundharmonika-Tönen und kombiniert mit Texten, die durchweg im Dialekt gehalten sind. Im Vergleich zu seiner Zeit mit den Alpinkatzen beweist Hubert von Goisern noch mehr Mut zum Risiko, lässt noch mehr verschiedene Bestandteile unterschiedlichster Genres in seine Musik miteinfließen. Herausgekommen ist ein kühnes Album, das sich nicht auf Anhieb erschließt, einen nach mehrmaligem Hören jedoch in seinen Bann schlägt und das eine der originellsten Coverversionen der letzten Zeit parat hält: "Mercedes Benz" von Janis Joplin, dargebracht mit Ziehharmonika und österreichischem Text. --Wolfgang Hertel weniger