Manchen Fans von Anokha (dem Club und der Compilation) war OK , das erste "Solo"-Album von Talvin Singh, trotz hervorragender Tracks zu akademisch, zu wenig sinnlich. Ha eröffnet hier neue Soundperspektiven auf solider Basis. Alle neun Stücke sind hervorragend und vielfältig arrangiert. "The Beat goes on" ist ein funkiger, orientalisch beinflusster Dancetrack, dem die Daraboukas den entscheidenden Drive verleihen. Bei dem dub-orientierten "Oubla" kommt das ganze … mehrKönnen des Tabla-Wizards Talvin Singh zur Geltung. Beim zarten "Moody" versucht sich Vocalist Cleveland Watkiss mit arabischen Texten. Der Falsettgesang am Ende verleiht dem Ganzen eine ironische Note, ähnlich wie die rasante Aufzählung british-asiatischer Stereotypen als Überleitung zwischen "One" und "Mustard Fields". Drum & Bass-Fans werden sich über "Abalonia" und "See Breeze" freuen. Entgegen einer früheren Äußerung hat sich Talvin Singh bei Ha doch wieder in erster Linie auf indische Einflüsse beschränkt, statt sich auf eine musikalische Reise rund um den gesamten Globus zu begeben. Das hat dem Album allerdings eher gut getan. Es ist in sich geschlossener und konsistenter als OK und bringt eine Fülle sehr schöner indischer Elemente in den Kontext aktueller Clubmusik. --Petra Klaus Amazon.de
Grenzen sind da, um überwunden zu werden, mag sich Talvin Singh gedacht haben. Erneut verbindet der Künstler auf seinem zweiten Longplayer exotische Klänge mit Mainstream-Appeal, Indien mit der westlichen Welt und seine DJ-Skills mit der fundierten Kenntnis klassisch indischer Musik zu einem Mischkosmos musikalischer Einflüsse. Der profilierteste Exponent der britischen Asian Underground-Szene ist zugleich der einzige Künstler seiner Zunft, der inzwischen ein weltweites Renommee für sich verbuchen kann. Als Perkussionist und Produzent arbeitete er bereits für Björk, Sun-Ra, Courtney Pine und Siouxsie & The Banshees. 1997 entstand seine Anokha -Compilation. Sein Debüt OK im Jahr darauf war mehr als nur O.K. und seine Zusammenarbeit mit den Master Musicians of Jajouka folgte einem Faszinosum, das bereits zahlreiche westliche Rockmusiker vor ihm erfasst hatte. Auf "Ha!" werden die Karten neu gemischt. Erneut stellt Singh sein beeindruckendes Talent als Klangkünstler unter Beweis. Der Tabla-Spieler beherrscht den synthetischen Klangkosmos seiner digitalen Sklaven ebenso wie das Instrumentarium eines kompletten Orchesters. Und den Rhythmus -- den hat er auch: "The Beat Goes On" heißt sein Dancefloor-Knaller diesmal. Das hektische "Uphold" lässt Bollywood in den Abendbeleuchtung glitzern, während der Verkehr im Zeitraffer vorbei fließt. Dafür haben Songs wie "Sway" etwas Meditatives, Psychedelisches. Singh unterlegt großflächige Spacesounds und indische Gesangslinien mit nervösen Breakbeats und wieselflinken Tablarhythmen. Ergebnis: ein grandioses Sound-Epos -- aber ohne Bombast-Last. Vielmehr: intelligente Großstadt-Musik mit globalem Touch, die gleichermaßen im Club wie im Konzertsaal funktioniert. Wegweisend für das 21. Jahrhundert. --Wolfgang Zwack weniger
CD 1
01 - One
02 - Mustard Fields
03 - The Beat Goes On
04 - Uphold… mehr
05 - Sway Of The Verses
06 - Dubla
07 - It's Not Over
08 - Abalonia
09 - See Breeze
10 - Silver Flowers weniger