Nicht eben ein Feuerwerk! Ketil Bjornstads Elegie für ein zur Schließung vorgesehenes Aufnahmestudio in Oslo klingt so dünn und verloren wie das trauernde Ambiente selbst und die zarte Melancholie, die den Pianisten in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten überkam, als er die CD einspielte. Irgendwie rührend das Ganze: Da intoniert er Liebesmelodien und Romanzen, fantasiert durch den tonalen Raum, meist schlicht und selten laut -- und sicherlich ergriffen. Der Flügel … mehrist nicht eben allererste Wahl, oder liegt es doch am Spieler? Bjornstads Anschlag klingt stumpf und charakterlos, fad und gräulich. Oder ist es die mangelnde Präzision? Die einfallslosen Bögen, die er schlägt, die latente Beliebigkeit, mit der er nach Ideen fahndet? Der Soloauftritt des Norwegers überzeugt nicht: eine Art Barmusik vielleicht, mit klassischem Geschmack, impressionistischer Malerei, einigen Groove-Passagen. Nicht Musik für nebenbei, aber auch nicht Musik für das große Konzert -- dafür fehlt es einfach an Niveau. Ketil Bjornstad ist ein Interpret der alten Schule: 1969 musizierte der klassisch ausgebildete Pianist mit dem Oslo Philharmonic Orchestra, später orientierte er sich in Richtung Jazz, machte Aufnahmen mit Jon Christensen und Arild Andersen. Auf über 30 Einspielungen wirkte er mit, von New Age bis Rock, schrieb daneben 14 Novellen. Und wer sagt, dass alles perfekt sein muss -- primäre Technikbesessenheit hat noch selten zu künstlerischem Ausdruck geführt. Hier jedoch scheint es keine rechte Alternative zu geben. Wie schade. --Katharina Lohmann weniger
1 - Blue Man
2 - The Night
3 - Song For The Sun
4 - By The Fjord
5 - Ophelia's Arrival… mehr
6 - The Token
7 - Sara
8 - Late Summer
9 - Turning Around
10 - Days In Paris
11 - When Sleep Brings Us Apart
12 - New Life weniger