Vor zehn Jahren konnte man Bands aus Deutschland kein größeres Kompliment machen als die Aussage, dass man ihnen eben diese Herkunft beileibe nicht anhört. Der Maßstab sogenannter "internationaler" -- und damit meinte man anglo-amerikanische -- Produktionen war das selten erreichte Ideal, das zur Entwicklung einer eigenständigen Popmusik notwendige Selbstbewusstsein war nur selten anzutreffen. Doch seit Hamburger Schule, Kölner Elektronik und bundesweitem Hip Hop … mehrhaben junge Bands endlich Alternativen. Sie können, wie My Balloon, aus einer Zentrale des Pop made in Germany kommen (im Falle des Trios heißt diese Stadt Berlin) und die eigenen Qualitäten in der Auseinandersetzung mit internationalen Größen und lokalen Innovatoren prüfen. Für Tom Lüneburger (Vocals, Guitars), Chris Clemens (Bass, Keyboards, Vocals) und Ben Sommerfeld (Drums) ging dieser Prozess rasend schnell: Kurz nach Bandgründung bereits das erste Demo, kurz nach Demo-Release eine feste Größe im Berliner Club-Circuit und keine drei Jahre nach dem ersten gemeinsamen Akkord ein Album, das sich am "internationalen" Maßstab messen lassen kann. Bratzgitarren und Popmelodien prägen den Charakter einer Musik, die sich auch Digital-Sounds nicht verschließt und die den Weg des Alternative-Pop von den frühen 90ern (Stone Temple Pilots, Pearl Jam) bis hin zu den Megas des neuen Jahrtausends (Smashing Pumpkins, Live) aufzeigt. Dabei entsteht keine radikale Innovation des Themas Popmusik, aber das wollen die drei auch nicht leisten. Ihnen geht es vielmehr darum, dreiminütige Harmoniepfropfen wie die Single "I'll Be On My Way" zu komponieren, die sich auch beim besten Willen nicht mehr aus dem vegetativen Nervensystem entfernen lassen. Die Gitarre ist tot? Lang lebe die Gitarre! --Björn Döring weniger
1 - Never Let You Go
2 - Happy
3 - turnedmyway
4 - How Far Can You Go
5 - On My Way… mehr
6 - Come Around
7 - Hello
8 - Tonight
9 - All I Wanna Say
10 - Great Big Days
11 - Now
12 - Rock'n Roll Star
13 - Good Bye weniger