Zwar kann man Frank Popp und sein inzwischen real existierendes Ensemble als größten Recyclingkünstler dieser Tage bezeichnen, aber auch als das beneidenswerteste Glückskind. Der Grafiker Frank Popp aus Deutschland ist nicht nur mit vielen Talenten gesegnet -- Designer, DJ und Produzent --, er hat es in all seinen Disziplinen auch zur Spitze geschafft. Als DJ bringt er die Massen bereits seit Jahren im Düsseldorfer "Unique" zum Schwitzen, und bietet Gastclubs in Whole … mehrOld Europe mit Multistyle-Abenden zwischen Northern Soul, R&B, 60sGarage und Deep House Erbauung. Als Grafiker und optische Austin-Powers-Inkarnation steht er mitten im brausenden Wind des 80er-Jahre-Revivals als eiserne Stil-Ikone für die immerwährende Herrschaft der Sixties. Und auch als Musiker hat er extreme Glückshäppchen in den Disziplinen Film- und Werbemusik ergattert: Er platzierte 2001 seinen fantastischen, an Fatboy Slim gemahnenden Song "High Voltage" (auch auf diesem Album) im John-Travolta-Film Operation Swordfish! Und die Macher von Austin Powers, Coca Cola und Pro 7 entschieden sich gleich alle drei für seinen unsterblichen Soulsong "Hip Teens Don't Wear Blue Jeans". Die Sixties sind also noch dick im Trend, wenn auch von der 70er- und 80er-Jahre-Zweitverwertung scheinbar überdeckt. Und Popp bewegt sich mit seinem inzwischen neunköpfigen und herrlich altmodisch klingenden Ensemble nur noch wenige Zentimeter vom Jahr 1965 weg. Bläsersatz und Hammond rule! Anders als früher, als er noch mehr Bastelarbeiten mit moderneren Genres verrichtete. Popps musikalischer Retrotrip gelingt ihm dabei extrem virtuos, sein gemütlich loungetauglicher, relaxter und doch treibender Ansatz, der irgendwo zwischen Bossa, schmusigem Seventies-Porno-Soundtrack, The Supremes, jaulender Hammond-Orgel und guten altem Soul oszilliert, hat seit einigen Jahren einen großen Vorteil und der heißt Sam Leigh-Brown, ihres Zeichens Sängerin von Popp und Tochter der Bigband-Sängerin Diana Leigh. Und natürlich ist Popp selbst trick- und variantenreich genug, um den aus all diesen herrlichen Zutaten wie Sixties-Soul und Freakbeat, NuFunk, Old Punk, Big Band und BigBeat gebastelten scheinbar altmodischen Tracks noch rhythmische, versteckte Zutaten beizumixen, die sie auch für das heutige Clubpublikum hip und tanzbar machen. So klingen sie wie ein wundervoller Trip durch vergangene Zeiten in einem sehr modernen Auto. Am schönsten sind natürlich die Songs, bei denen das gesamte Ensemble mitspielt, beispielsweise "The Catwalk" oder "You've Been Gone Too Long". Achtung: Ride On ist bereits 2001 herausgekommen, diese Version ist zwar überarbeitet, aber wer die frühere Version schon hat, sollte vorher vergleichen! --Kati Hofacker weniger
CD 1
01 - Introduction
02 - Love Is On Our Side
03 - You've Been Gone Too Long
04 - Breakaway… mehr
05 - Belly Bossanova
06 - High Voltage
07 - Hip Teens Don't Wear Blue Jeans
08 - Mullet King
09 - Hurry Up!
10 - Goo Goo Muck
11 - The Thing Demands
12 - Robbie, Tobbie & Das Fliewatüüt
13 - The Catwalk
14 - Superstick
15 - Keine Titelinformation (Data Track) weniger