Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1995 mußte Sacred Heart eine Menge Kritik einstecken. Aus heutiger Sicht zu Unrecht, aber damals galt es, Jahrhundert-Alben wie die beiden Vorgänger Holy Diver und The Last In Line zu toppen. Ein Unterfangen, das fast unmöglich erschien, und deshalb einen (geringfügigen) Stilwechsel der Band erforderlich machte. Dio nahm Abstand von der Urwüchsigkeit seiner früheren Alben und wandte sich zunehmend einer kommerzielleren Bandausrichtung … mehrzu. Eine Maßnahme, die ihm vor allen Dingen seitens der europäischen Presse den Vorwurf, er würde zu sehr auf den profitableren US-Markt schielen, einbrachte. Eröffnet "King Of Rock'n'Roll" das Album noch in bester Dio-Tradition, so wissen Nummern wie "Rock'n'Roll Children", "Hungry For Heaven" und der epische Titelsong vornehmlich mit einer brillanten Melodieführung zu überzeugen. Keyboarder Claude Schnell rückte zunehmend in den Vordergrund, eröffnete der Band mit seinem Spiel ganz neue Möglichkeiten und ist mitverantwortlich dafür, daß Sacred Heart zum wohl facettenreichsten Dio-Album avanciert. Dio selbst, der schon immer ein Faible für Drachen, Ritter, Elfen und andere Phantasiegeschöpfe hatte, widmete sich textlich zunehmend diesen Sagenwelten und scheute auch nicht davor zurück, diese livehaftig umzusetzen. Noch heute sind die Kämpfe zwischen riesigen Drachen, die einem Walt-Disney-Film entsprungen sein könnten, und dem Sänger, der das Reptil während seiner Konzerte mittels eines Laserschwertes besiegte, Legende. Sacred Heart stellte bei diesem Unternehmen den perfekten Soundtrack und kann rückblickend den Titel als das vielleicht unterbewertetste Dio-Album für sich in Anspruch nehmen. --Thomas Kupfer weniger
CD 1
01 - King Of Rock And Roll
02 - Sacred Heart
03 - Another Lie
04 - Rock 'n' Roll Children… mehr
05 - Hungry For Heaven
06 - Like The Beat Of A Heart
07 - Just Another Day
08 - Fallen Angels
09 - Shoot Shoot weniger