Es gibt nicht viele hochenergetische Rockbands, die ihre Power über Jahrzehnte nahezu unverändert bewahren können. Nicht einmal AC/DC haben dies geschafft. Aber zum Glück gibt es ja noch Motörhead, diese schier unglaubliche Band um den schier unglaublichen Mittfünfziger Lemmy Kilmister, der von seinem Arzt allen Ernstes den dringenden Rat bekam, ja nicht mit dem exzessiven Saufen aufzuhören -- sein Körper würde die Abstinenz nicht verkraften und binnen weniger Tage … mehrkollabieren. Genauso warzig, knarzig und sympathisch rauh wie der Mastermind rüberkommt, klingt auch das ´98er Album Snake Bite Love. Qualitativ führt es den ebenfalls formidablen Vorgänger Overnight Sensation nahtlos fort und widerlegt die unsinnige These, daß ältere Männer nicht mehr rocken können. "Love For Sale" ist die fast schon obligatorische Opener-Hymne, der Titeltrack verknüpft sehr geschickt straighten Heavy-Bluesrock mit dynamischen Breaks, und mit dem rhythmisch vertrackten "Assassin" beweisen die in L.A. ansässigen Herrschaften, daß sie auch technisch versiert Holz hacken können, wenn´s sein muß. Muß aber nicht immer, wie das anschließende Highspeed-Gewitter "Take The Blame" mit viel Schmackes untermauert. Selten klang diese unkaputtbare Band abwechslungsreicher und härter. --Michael Rensen weniger
1 - Love For Sale
2 - Dogs Of War
3 - Snake Bite Love
4 - Assassin
5 - Take The Blame… mehr
6 - Dead And Gone
7 - Night Side
8 - Don't Lie To Me
9 - Joy Of Labour
10 - Desperate For You
11 - Better Off Dead weniger