In letzter Zeit war es still geworden um Lutricia McNeal. Allerdings schwirrt einem ihr größter Hit auch nach Jahren noch im Kopf herum. Mit "Ain't That Just The Way" schaffte die Künstlerin aus Oklahoma 1997 in Europa den Durchbruch: Platz 6 in England, die fünfte Position in Deutschland, und in Schweden, das die Amerikanerin 1989 zu ihrer Wahlheimat machte, ging die Nummer ganz an die Spitze. Auch ihre folgenden Singles "Stranded", "Someone Loves You", "Honey" und … mehr"The Greatest Love You'll Ever Know" enterten die britischen Top Ten. Und ihre Alben "My Side Of Town" (1997) und "Whatcha Been Doing" (2000) verkaufen sich zusammen über zwei Millionen mal. Eine gute Ausgangsbasis, um nach vier Jahren Babypause an der Karriere weiter zu basteln. Tatsächlich meldet sich die sympathische Sängerin nun mit einem rundum gelungenen Werk zurück, das die Balance zwischen Old-School-Soul und modernem R&B hält. Bereits der druckvolle Opener "What About It", ein melodiöser Mix aus Rap und R&B, liefert die perfekte Steilvorlage für eine abwechslungsreiche Songsammlung, in der die Eigenkompositionen überwiegen. Lediglich mit dem wunderschönen Lovesong "Promise Me" hatte die britische Sängerin Beverley Craven 1991 einen Top 3-Hit in England. Und McNeals überzeugende Adaption von "California Dreaming" verpasst dem Flower Power Klassiker von The Mamas And The Papas aus dem Jahre 1966 ein zeitgemäßes Outfit. Zu den weiteren Highlights zählen das von einem Kinderchor verstärkte "Superstar", das aufgekrazte "Shake Your Whatozee" mit seinem prägnanten Banjo-Sample und natürlich der mitreißende Titelsong. Nachdem die besinnliche Midtempo-Ballade "Gladiola" eigentlich schon einen würdigen Schlusspunkt unter Lutricias gelungenes Comeback setzt, legt sie mit "Bad, Bad, Bad" nochmals einen Tanzflächen-füllenden Philly-Soul-Stomper nach. Auf ihrem dritten Longplayer versammelt 'Tricia' überwiegend selbstgeschriebene Stücke mit kraftvollen Arrangements, punktgenauen Beats und eingängigen Melodien mit Texten, die vor allem ihre eigenen Erfahrungen, Gefühle und Gedanken reflektieren: zwölf Songs ohne Aussetzer oder Schwachstellen. Und - auch das ist bemerkenswert - "Soulsister Ambassador" kommt bestens ohne die sonst im Musikbusiness fast schon obligatorischen Kollabs aus. -- Wolfgang Zwack weniger
CD 1
01 - What About It
02 - Promise Me
03 - Tell Me Why
04 - Lately… mehr
05 - Soulsister Ambassador
06 - Superstar
07 - Gotta Let You Go
08 - Shake Your Whatozee
09 - California Dreaming
10 - Up 'n' Down
11 - Gladiola
12 - Bad, Bad, Bad weniger