Es war einer dieser folgenschweren Irrtümer, die den Verlauf der Popgeschichte seit ihren Anfangstagen begleiten. Denn wenn man sich heute die Hits von Blondie anhört, wird augenblicklich klar, daß die 1975 in New York gegründete Band nichts in dem destruktiven Wave'n'Punk-Topf verloren hatte, in den sie aufgrund historischer Gleichzeitigkeiten geworfen wurde. Große, tragische Drei-Minuten-Dramen wie "Susie And Jeffrey" oder "Hanging On The Telephone" beweisen, daß … mehrdie Gruppe um Debbie Harry (voc) und Chris Stein (guit) nur eines im Kopf hatte: Pop, so großartig gekünstelt, so kunstvoll aufgeplustert, wie es vor ihnen nur den Shangri-Las, Shirelles oder Ronettes gelang. "Denis" ist ein poppiger Kommentar zur Verfettung von Elvis Presley. "The Tide Is High" klingt, als hätte Bob Marley den politischen Wegweiser verloren und sich prompt in Las Vegas verirrt, und "Hanging On The Telephone" ist die Fortsetzung der Ramones mit anderen Mitteln. Und doch findet sich unter all dem Kaugummi-Pop stets eine zynische, distanzierende Note: Es ist der Gesang von Debbie "Platinum Blonde" Harry, die sich keinerlei Teenager-Träumen mehr hingeben kann, denn Debbie weiß, daß die Welt ein verrottetes Loch ist. Doch hält das Wissen sie nicht davon ab, auf den scharfen Kanten zu tanzen. --Björn Döring weniger
CD 1
01 - Denis
02 - The Tide Is High
03 - Hanging On The Telephone
04 - Rip Her To Shreds… mehr
05 - Picture This
06 - X Offender
07 - Riffle Range
08 - For Your Eyes Only
09 - Susie And Jeffrey
10 - Die Young Stay Pretty
11 - Island Of Lost Souls
12 - Platinum Blonde
13 - War Child
14 - In The Flesh weniger