Tragic Kingdom -- ein Album, das polarisiert: Der Longplayer, der Ska im Erscheinungsjahr 1995 endgültig salonfähig machte, ist für Puristen nämlich fast so etwas wie Hochverrat. Kein Wunder: Kaum eine Platte aus diesem Genre war kommerziell erfolgreicher. Für alle anderen ist Tragic Kingdom die Eintrittskarte in die Welt des Girlie-Rock, gitarrenorientiert, schweißtreibend, melodisch und mit der nötigen Portion Glamour. Für den zeigt sich natürlich Sängerin Gwen … mehrStefani verantwortlich, von so manchem bereits als Nachfolgerin Madonnas gefeiert, oder zumindest als neue Debbie Harry. Zu recht: In Sachen Stimme und Aussehen muß sich die Kalifornierin vor den beiden Ikonen garantiert nicht verstecken. Sie ist der Mittelpunkt aller Songs. Ihren Mitmusikern bleibt die undankbare Aufgabe der perfekten, aber unspektakulären Rythm Section. Und das fällt allemal angenehm auf -- und ist letztendlich das Erfolgsrezept der Band. Die Songs? Im Opener "Spiderwebs" gibt's feinsten Skateboard-Ska-Pop. "Just a girl" ist die Girlie-Hymne für alle, denen die Spice Girls ohnehin immer zu doof waren und wird -- zumindest was den Erfolg angeht -- noch übertroffen von Song No.10: "Don't speak" war auf fast allen Kontinenten ein Riesenhit und handelt von der zerbrochenen Liebesbeziehung zwischen Frontfrau Gwen und dem Bassisten Tony -- seinerzeit nicht nur ein Millionenseller, sondern auch Lieblingsthema der Boulevard-Musikpresse. Tragic Kingdom -- ein lohnenswerter Longplayer für Einsteiger. Für alle, die mehr "into Ska" sind, empfiehlt sich die Beacon Street Collection , ein Re-Issue mit älteren, teils sogar punk-lastigen Songs des Quintetts. --Richard Goerlich weniger
CD 1
01 - Spiderwebs
02 - Excuse Me Mr.
03 - Just a Girl
04 - Happy Now?… mehr
05 - Different People
06 - Hey You
07 - Climb
08 - Sixteen
09 - Sunday Morning
10 - Don't Speak
11 - You Can Do It
12 - World Go 'Round
13 - End It on This
14 - Tragic Kingdom weniger