War, U2s letztes Album aus ihrer frühen Phase -- also bevor sie ihre Soundpalette und die textlichen Visionen erweiterten -- ist ein brillant widersprüchliches Album. Es klingt martialisch und majestätisch. Sein wahres Ziel aber ist es, politisch gestützte falsche Ideale zu stürzen. "Sunday Bloody Sunday" und "40" packen die Problematik Irlands direkt an, während das bei "New Year's Day" eher zwischen den Zeilen herauszuhören ist. Da geht es um eine zerbrochene Liebe … mehrals Symbol für eine andere, große Spaltung. "Torn in two, we can be one" intoniert Bono und Edges Gitarre knurrt sauer mit. Songs wie "Two Hearts Beat As One" und das ruhige "Drowning Man" spielen dagegen keine so tragende Rolle auf dem Album, machen War aber insgesamt zu einer runden und überzeugenden Sache. --Daniel Durchholz weniger