Millionen verkaufter Platten, Reichtum, Top-Hits, und wer hat am wenigsten vom Ruhm? Andreas Rieke alias And.Ypsilon, Cheftechniker und Rückgrat der Fantastischen Vier, der Mann im Hintergrund. Der Stille, der nicht rhythmisch quasselt, als DJ und Soundmann aber die musikalische Dreh- und Angelperson zwischen Smudo, Thomas D und Michi Beck ist. Die Y-Files, sein erstes Soloalbum, unterscheiden sich deutlicher vom Gesamtwerk der Fantas als mancher aus dem Kreis der Fans … mehres vielleicht erwarten oder mögen würde. Haupteinflüsse und stimmen sind dabei Synthiepop nach Depeche Mode und Donna Regina und Frühachtziger-Elektronik nach DAF und Front 242 (in leise) sowie, unvermeidlich, Kraftwerk (in etwas lauter). Prägnante Beigaben zu Andys hoch verfeinerten, rieselnden Texturen sind ein paar Sorgfältigkeiten aus ferneren Breitengraden des Planeten und vor allem die Stimme der Berliner Sängerin Kiko. Mit ihr, Ralf Goldkind (Lucilectric) und Knut Knutson hat der Stuttgarter ein paar Ideen entwickelt und umgesetzt, die sich ohne großes Getue auch mal den schattigeren Seiten des Lebens zuwenden. Ein Titel wie "Test Tube Baby" spricht für sich selbst und "Everything Is Good", der verdächtig friedliche, zweiflerische Opener des Albums, funktioniert ein wenig so wie etwas, das Kermit der Frosch im finsteren Puppenwald der Sesamstraße zur Mutverstärkung singen könnte. Tanzpotentzial ist natürlich vorhanden, ein typischer Tanzflächenfeger allerdings nicht. Irgendwie bleibt And.Ypsilon halt auch als Solokünstler der Stille. --Rolf Jäger weniger
1 - Everything Is Good
2 - The Sky Is High (Original Version)
3 - K & A
4 - United
5 - Lonestar… mehr
6 - Sexinvention
7 - Test Tube Baby
8 - Game Girl
9 - Born To Be Happy
10 - Daylight
11 - Return Of The Lovers
12 - Thunder weniger