Fragt man die Experten nach zehn definitiven One Hit Wonders der 90er-Jahre -- Espen Lind wäre ein heißer Kandidat für diese wenig schmeichelhafte Liste. Mit der LP Red und dem daraus ausgekoppelten Superhit "When Susannah Cries" legte der junge Mann aus Norwegen 1998 ein Debüt vor, das ihn aus dem Nichts direkt in den Pop-Olymp und in die Charts katapultierte, von wo aus er aber genau so schnell wieder verschwand. Jetzt will der mittlerweile kurzgelockte … mehrSchmusepopper beweisen, dass er zu Unrecht aufs Abstellgleis geschoben wurde. Und das nicht gerade schüchtern: This Is Pop Music wurde der neue Longplayer getauft, und die Betonung liegt auf "This". Hoppla -- da legt einer die Messlatte aber ganz schön hoch. Und startet gleich mal mit bedeutungsschwangeren Songtiteln durch wie "Joni Mitchell On The Radio". Radio ist das richtige Stichwort, denn Songs wie dieser werden im Radio gehen wie geschnitten Brot. An Savage Garden fühlt man sich dabei erinnert oder wahlweise an die monströsen 80er-Jahre. Das zieht sich so durch das ganze Album. Mal poppig beschwingt wie auf "Black Sunday" oder "Everything's Falling Apart". Oder auch düster-melancholisch wie auf "Coming Home" oder "Everybody Says", einer wunderschönen Ballade, in der Espen Linds Stimme fast an Jeff Buckley heranreicht. Ob man beim Schlusstrack "Pop From Hell" so unverschämt bei Led Zeppelin hätte klauen müssen, sei mal dahin gestellt. Aber was solls. Wenn die aktuelle Mainstream-Musik, wie man ihr oft und gerne vorwirft, aus Zitaten besteht, dann hat Espen Lind seine eigene Vorgaben erfüllt. This, meine Damen und Herren, is Pop Music. --Richard Goerlich weniger
CD 1
01 - Joni Mitchell On The Radio
02 - Where The Lost Ones Go
03 - Black Sunday
04 - Coming Home… mehr
05 - Everything 's Falling Apart
06 - Everybody Says
07 - The Dolphin Club
08 - I Want You
09 - This Is The Time! This Is The Place!
10 - Life Is Good
11 - Pop From Hell weniger